Körperpsychotherapie


„Körperorientierte Psychotherapie" ist die Bezeichnung für unterschiedliche Psychotherapiemethoden, welche die psychischen und körperlichen Dimensionen menschlichen Erlebens gleichwertig behandeln und einbeziehen. Psyche und Körper bilden eine Einheit und beeinflussen sich immer gegenseitig. Fast alle Körperpsychotherapiemethoden sind tiefenpsychologisch orientiert und nutzen die Körperwahrnehmung als Möglichkeit, unbewusste psychische Prozesse aufzudecken, sie auf diesem Wege ins Bewusstsein zu bringen. Körperorientierte Psychotherapie arbeitet erfahrungsorientiert. Dies bedeutet, dass das aktuelle und vor allem körperlich empfundene Erleben während der Therapie im Zentrum der Aufmerksamkeit steht („Was fühle ich gerade: im Bauch, auf der Haut, im Kopf, Rücken, in den Füßen, ect"). Wir schulen auf diese Weise Achtsamkeit und Wahrnehmung für uns und unseren Körper.
Körperpsychotherapie ist eine Therapieform, in der wir Zugang zum Unbewussten über den Körper suchen. Alle Menschen kennen körperliche Gefühle, die durch seelische Erlebnisse entstehen: „einen Kloß im Hals", „ein enges Gefühl ums Herz", „das Sausen im Magen", „Zittern in den Knien", „Schmetterlinge im Bauch"... Die Psyche hat nachgewiesenermaßen einen sehr großen Einfluss auf den Körper. Die Psychosomatik hat in der Medizin inzwischen einen großen Stellenwert und hält in immer mehr medizinischen Disziplinen Einzug. So ist es uns also möglich, durch den Körper Zugang zum Unbewussten zu bekommen, und auch umgekehrt.
Psychische Probleme, ein hoher Druck am Arbeitsplatz oder Konflikte in der Partnerschaft, können sich vom Scheitel bis zum kleinen Zeh bemerkbar machen. Unser Körper hat große Macht über die Psyche. Körper, Seele und Geist stehen in einer untrennbaren Wechselwirkung zueinander. Dieses Zusammenspiel wollen wir uns in der Therapie zunutze machen und auf körperlichen Ebenen die Seele berühren. Das kann über Entspannungsverfahren geschehen, mit Hilfe von Bewegungs- und Achtsamkeitsübungen, oder durch Hypnoseverfahren. Schon die Vorstellung von körperlicher Bewegung oder Erlebnissen, beeinflusst unsere Seele. Sie brauchen sich nur für ein paar Minuten vorzustellen, sie lägen auf einer saftigen grünen Sommerwiese, Sie werden spüren, wie sich Ihr Atem verändert.
Die körperorientierte Psychotherapie ist vielschichtig, kreativ und kann je nach Anliegen verschiedene Methoden nutzen.
Charles M. Schulz (Comiczeichner und Erfinder der Comicserie „Peanuts"), ließ Charlie Brown (den kleinen Jungen) einmal sinngemäß sagen: „Wenn ich die Mundwinkel nach oben ziehe, ist das ganz schlecht für meine Depression."